Bad Frankenhausen
im Sommer ein Fest - im Winter ein Traum
Die Stadt weist unterschiedliche alte Siedlungskerne auf, drei Kirchen und eine Reihe interessanter historischer Gebäude, Kurpark und Botanischer Garten, Schloss, Stadtmauer, Therme – am besten Sie entdecken es selber.
Schon von weitem fällt der schief stehende Turm der Oberkirche „Unserer lieben Frauen“ auf. Die Oberkirche, 1382 erbaut, gehört mit dem Hausmannsturm (ehemalige Oberburg) und einem nicht mehr sichtbaren Siedelhof zum alten Siedlungskern der Stadt, der so genannten Oberstadt.
Der Turm der Oberkirche neigt sich seit Jahrhunderten langsam nach Nordosten, verursacht durch Gips- und Salzauslaugungen und damit Verwerfungen im Untergrund. So beträgt die Schrägstellung des Turmes heute 4,22m aus dem Lot und ist noch nicht zum Stillstand gekommen.
Damit ist der Oberkirchturm der schiefste Turm Deutschlands. Durch Baufälligkeit musste die Kirche geräumt werden, das Dach wurde abgenommen, und seit 1962 finden in der romantischen Silhouette Gottesdienste und Konzerte unter freiem Himmel statt.
Um die Erhaltung dieses Bauwerkes bemüht sich der Förderverein Oberkirche.
Nicht weit von der Oberkirche fällt ein festungsartiges, ursprünglich fränkisches Bauwerk, der Hausmannsturm auf. Er wurde in einer Urkunde Otto III. vom 30. November 998 als Teil der Stadtbefestigung erwähnt. Im Laufe der Jahrhunderte hatten die Frankenhäuser die unterschiedlichsten Namen für das markante Gebäude.
Die ursprüngliche kleine Burg hatte Schutzfunktion, und die Burgvögte erhielten für den Schutz des Salzwerkes bis ungefähr 1517 den Ertrag eines Salzsiedehauses. Gleichzeitig gehörte den Vögten auch Grundbesitz, Gerichtsbarkeit und sonstige Einkünfte. Nach dem 30-jährigen Krieg verlor die Oberburg ihre Funktion mehr und mehr und ging ab 1700 in städtischen Besitz über und wurde für einen Hausmann instand gesetzt, der weiterhin auf das Salzwerk zu achten hatte.
Zwischen dem Hausmannsturm und der Oberkirche fällt ein Neubau, das Hotel „Residenz“ auf. Auf den Südhängen oberhalb der Stadt wurde im Mittelalter Wein angebaut. Und noch heute trägt die Gegend den Namen„Am Weinberg®.
Am Weinberg bis zur Stadt herunter lassen sich Mauerreste der ehemaligen Stadtbefestigung aus dem 13. Jahrhundert erkennen.
Unterhalb des Hausmannsturmes im Tal treten in einem alten Erdfall, dem Quellgrund, zwei Salzquellen zutage, die noch heute Sole unterschiedlicher Konzentration schütten. Die Solequellen mit der außergewöhnlich heilkräftigen und stark konzentrierten Sole brachten der Stadt von alters her Reichtum und führten zu hohem Bekanntheitsgrad weit über Thüringen hinaus. Ihnen verdankt Frankenhausen seine Blütezeit im 16. Jahrhundert.
Der einstige Weinberg wurde mit dem ausgehenden 19. Jahrhundert bebaut. Auf dem Schlachtberg erhebt sich das weithin sichtbare Panorama Museum. In diesem Bau befindet sich das von Prof. Werner Tübke geschaffene Rundgemälde zum Thema Bauernkrieg, der hier mit der Niederlage der Bauern 1525 endete. Das Monumentalgemälde mit den Abmessungen 14 x 123m beinhaltet zahlreiche geschichtliche Fakten aus subjektiver Sicht Tübkes.
Die heutige Stadt wird von Kleingartenanlagen und Gewerbegebieten umgeben. Im östlichen Teil entstand eine BfA-Klinik mit ca. 190 Betten. Im Stadtzentrum befinden sich die Kyffhäuser-Therme und das Kurmittelhaus „Barbarossagarten“.
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