Stiftskirche St. Georg Grauhof
Ehemaliger Augustiner-Chorherrenstift Grauhof vor den Toren Goslars
Das ehemalige Augustiner-Chorherrenstift St. Georg wurde um das Jahr 1025 von Kaiser Konrad II. als Kanonikerstift auf dem Georgenberg bei Goslar gegründet. 1527 im Krieg zwischen Herzog Heinrich d. J. von Braunschweig-Wolfenbüttel und der Stadt Goslar zerstört, wurde es nach Grauhof verlegt und mit neuen Klostergebäuden versehen.
Die dreijochige Wandpfeilerkirche mit ihrem langgestreckten, eingezogenen und gerade schließenden Chor beeindruckt durch das nüchterne weiße Innere mit den Kreuzgewölben und stuckierten Rippen und das den Raum umziehende, Weiträumigkeit vermittelnde Gebälk mit figürlichem Schmuck, Kartuschen und Blattwerk aus Stuck. Unter den zahlreichen qualitätvollen Ausstattungsstücken ist besonders die große, 1737 vollendete Orgel des Magdeburger Orgelbauers Christoph Treutmann d. Ä. hervorzuheben, ein Instrument, das sich bis heute in seiner Grundsubstanz erhalten hat.
Die Stiftskirche Grauhof ist leider nur zu besonderen Anlässen zu besichtigen und ansonsten geschlossen.
Die Treutmann-Orgel
Die Orgel der Grauhofer Stiftskirche wurde 1734 bis 1737 von Christoph Treutmann d. Ä. unter meisterhafter Einbeziehung der Gesamtarchitektur des Kirchengebäudes geschaffen. Sie ist das wohl größte und einzige heute fast noch vollständig erhaltene Werk des in Schlesien geborenen Orgelbauers, der in Magdeburg bei dem Orgelbaumeister Heinrich Herbst d. J. gelernt und dort auch eine erfolgreiche Werkstatt gegründet hat. Die Orgel gehört zu den schönsten und größten Barockorgeln Norddeutschlands. Bis heute ist sie in ihrer Grundsubstanz, die Stilelemente des mitteldeutschen Orgelbaues um Gottfried Silbermann wie auch des norddeutschen um Arp Schnitger aufweist, weitgehend erhalten. Sie besitzt 42 klingende Register auf drei Manualen und dem Pedal, etwa 2800 Pfeifen, darunter 2488 klingende Pfeifen, und ein Klaviaturglockenspiel.