Schachtanlage Knesebeck
Bad Grund ist eine der ersten Siedlungen im Oberharz gewesen. Die erste urkundliche Erwähnung fällt in die Zeit um 1320. Allem Anschein nach ging schon in dieser Zeit der Bergbau auf Eisenstein und Silbererze um.
Im 16. Jahrhundert betrieb man neben dem Eisensteinbergbau am Iberg Bergbau auf Silber- und Bleierze. 1524 verlieh Herzog Heinrich der Jüngere von Braunschweig-Wolfenbüttel Grund und anderen Harzer Bergorten die "Bergfreiheit". Den Berg- und Hüttenbetrieben wurden eigene Berg- und Zivilgerichte, Freiheit von Abgaben und Herrendiensten, freies Gewerbe und Wochenmärkte, schließlich noch freies Bau- und Brennholz zugesprochen. 1532 erhielt Grund Stadtrechte.
Während der Eisensteinbergbau am Iberg mehr oder weniger kontinuierlich bis gegen Ende des vorherigen Jahrhunderts betrieben worden ist, stellte man nach einer vorübergehenden Blütephase am Ende des 16. Jahrhunderts den Silberbergbau ein.
1564 wird erstmals die Grube "Hilff Gots im grundt" erwähnt. Die Grube erwies sich allerdings als unrentabel und der Bergbau wurde bald wieder eingestellt. In den nächsten Jahrhunderten fanden noch mehrere, zumeist erfolglose, Versuche statt, in der Grube "Hilfe Gottes" umfangreichere Erzvorräte zu finden.
1831 unternahmen Grundner Bergleute schließlich einen erfolgreichen Versuch, in der Grube "Hilfe Gottes" abbauwürdige Erzvorräte zu finden. Eine mehr als 160-jährige Abbauperiode der Erzvorräte sollte beginnen.
1887 kam es unter preußischer Hoheit zur Einrichtung der Berginspektion Grund durch Zusammenlegung der Berginspektion St. Andreasberg und Silbernaal.
1923 übernahm die Preußische Bergwerks- und Hütten - Aktiengesellschaft die bis dahin "Staatliche Berginspektion Grund". Die Gruben "Hilfe Gottes" und "Bergwerkswohlfahrt" wurden nach privatwirtschaftlichen Gesichtspunkten zum Erzbergwerk Grund zusammengeschlossen. Durch Entdeckung des Westfeld-Erzmittels I im Jahre 1934 und des Westfeld-Erzmittels II im Jahre 1950 konnte der Fortbestand der letzten Oberharzer Grube gesichert werden.
Erst im Jahre 1992 kam dann auch das Aus für das Erzbergwerk Grund. Es musste am 31.3.1992 seine Pforten schließen.
Insgesamt wurden auf den später zum Erzbergwerk Grund gehörigen Gruben ca. 19 Millionen Tonnen silberhaltige Blei-Zink-Erze gefördert. Aus ihnen gewann man über 1 Million Tonnen Blei, ca. 700000 Tonnen Zink und etwa 2500 Tonnen Silber.
05327-2858