Grube Samson
Die Grube Samson in St. Andreasberg gehörte mit ihren 780m lange Zeit zu den tiefsten Bergwerken der Welt.
Bereits 1487 wurde in dem kleinen, zu den sieben Bergstädten des Oberharzes zugehörigen Ort Bergbau erwähnt. Nachdem man 1520 am heutigen Beerberg Silbererze fand, erblühte der Bergbau mit Erlaß der Bergfreiheit durch die Grafen von Hohnstein erst richtig und war bis 1910 nicht mehr zu stoppen.
1987 wurde die Grube wegen ihrer original erhaltenen Bergbaugeräte von der "American Society of Mechanical Engineers" in die Liste der internationalen historischen Maschinenbaudenkmäler aufgenommen. Im alten Schachtgebäude, dem Gaipel, kann man ein hölzernes Fördergerüst mit einer Erz- und einer Rettungstonne sowie die letzte erhaltene und funktionsfähige Fahrkunst (1837) der Welt besichtigen.
In der Radstube findet man ein 9m großes Kehrrad, das in seiner Größe lediglich von dem 18m tiefer gelegenen Wasserrad in der Kunstradstube übertroffen wird. Dieses trieb ursprünglich die Fahrkunst an, wobei die Kraftübertragung über ein 23m langes Schubgestänge und mit Hilfe zweier Kunstkreuze erfolgte. Mit dieser Konstruktion benötigten die Bergleute für eine Ein- und Ausfahrt lediglich 45 Minuten, während man über Leitern ganze 90 Minuten brauchte.
Der Tagesstollen Catharina Neufang befindet sich gleich gegenüber. Die schier endlos scheinende Tiefe eines riesigen Abbauhohlraumes ist dabei ebenso faszinierend, wie die vorgeführten Arbeiten mit "Schlägel und Eisen" oder mit der neumodischeren Bohrmaschine.