Bad Harzburger Besinnungsweg
Besinnungsweg in Bad Harzburg
Wo einst im Jahr 1073 die Sachsen den Kaiser Heinrich IV. in seiner Burganlage auf dem Großen Burgberg in Bad Harzburg belagerten, ist jetzt ein „Besinnungsweg“ rund um den „Sachsenberg“ geschaffen worden. Mit einer Länge von ca. 1,6 km und einigen leichten Steigungen führt der Weg zu insgesamt acht Verweilplätzen, an denen rustikale Holzbänke aufgestellt sind. In die Rückenlehne eingearbeitete Zahlen verweisen auf dem jeweiligen Standort mit seinem besonderen Charakter. In einer Begleitbroschüre wird jede Station besonders hervorgehoben und gibt mit Text und Bild Hilfe zur Umsetzung der eigenen Gedanken. Dieser Weg um den Sachsenberg will zur Besinnung einladen und anregen, sich selbst zu finden – vielleicht sogar manches Verlorene wieder zu entdecken.
Der Weg beginnt sinnigerweise am historischen Antoniusplatz, wo bereits vor Jahrhunderten ein Wallfahrtplatz zu Ehren des Sankt Antonius, dem Heiligen der Suchende, eingerichtet war. Eine lebensgroße, aus einem Buchenstamm geschnitzte Figur des hl. Antonius in der Nähe der Bank Nr. 1 verweist auf den Beginn des Weges. Von hier führt der schmale Steig leicht bergauf zum nächsten Standort, von wo ein weiter Blick in das Harzer Vorland das Spannungsverhältnis zwischen der Natur und unserer Kulturlandschaft sehr deutlich aufzeigt. Am Sachsenstein, einen aus dem Waldboden herausragenden Felsmassiv, erkennt der Besucher die Zusammenhänge zwischen den Gebirge bildenden, geologischen Vorgängen und der Verwitterung der umliegenden weicheren Waldböden in langzeitigen Vorgängen. Der Weg führt weiter durch eine Fichten-Monokultur, die im krassen Gegensatz zu einem Mischwald in der Nachbarschaft steht. Werden und Vergehen stehen hier eng beieinander. Am Standort vier, dem Himmelsloch, steht eine breite Holzliege. Diese soll den Benutzer mit Blick in den Himmel mit seinen vorbeiziehenden Wolken an die Unendlichkeit des Alls und an die Kraft der Schöpfung erinnern.
Wem der Weg nicht zu anstrengend ist, kann von hier einen Abstieg zum Sachsenbrunnen einfügen und die Kraft des Wassers, das schon Kaiser Heinrich IV. und andere deutsche Kaiser und Könige getrunken haben, schöpfen und an der „Säperstelle“ eine kurze Besinnungspause einlegen. Ansonsten führt der Weg weiter in die dunkle Fichtenkultur, um unverhofft am Standort sechs einen weiten Blick auf den deutschesten aller Berge, den Brocken und die Harzer Berge freizugeben. An der Südflanke des Sachsenberges führt der Besinnungsweg weiter mit teilweise freien Blicken auf das weite Bergpanorama des Harzes. Vorbei an massiven und rd. 400 Jahrmillionen alten Felsformationen geht der Besucher zurück zum Ausgangspunkt am Antoniusplatz mit seiner Heiligenfigur.
Die Wanderung über den Besinnungsweg wird durch die Benutzung der Großkabinen-Seilbahn, die ihre Fahrgäste auf den Großen Burgberg befördert, wesentlich erleichtert. Von hier sind es nur wenige Schritte zum Sachsenberg, wo der hl. Antonius seine Gäste am Besinnungsweg begrüßt. Die Begleitbroschüre mit Wegeskizze ist an der Bergbahn und bei der Tourist-Information gegen eine geringe Schutzgebühr erhältlich.
Regelmäßig bieten die Kur-, Tourismus- und Wirtschaftsbetriebe der Stadt Bad Harzburg Führungen auf dem Besinnungsweg rund um den Sachsenberg an. Treffpunkt ist jeweils um 10 Uhr an der Talstation der Burgberg-Seilbahn. Für Kurkarten-Inhaber sowie Kinder bis sechs Jahre ist die Führung kostenlos. Alle anderen Teilnehmer zahlen eine Gebühr von 2,00 €.
05322 - 75330